Industriefutter wie Trocken- oder Dosenfutter ist sehr leicht verdaulich und haben nur eine ziemlich kurze Verweildauer im Magen-Darm-Trakt. Klingt positiv... ist aber nicht unbedingt günstig, da von der Natur nicht so vorgesehen. Der Grund für die schnelle Verdauung ist starke Verarbeitung der Rohstoffe: Sie werden häufig auf weniger als 1 mm zerkleinert, gekocht, getrocknet und gepresst. Die Rohstoffe liegen also nicht mehr in ursprünglicher Form vor, sondern sind wie vorverdaut. Dementsprechend "leicht" ist die Verdauung.
Der Verdauungstrakt von Hunden und Katzen stellt sich auf diese leichte Verdaulichkeit ein - der Körper tut ja nicht mehr, als er muss. Ein altes Überlebensmuster. Der Magen produziert weniger Magensäure als normal, die Bauchspeicheldrüse und der Darm bilden eine andere Enzymzusammensetzung, die Darmflora verschiebt sich je nach Futtermittel zugunsten z.B. der stärkeverdauenden Bakterien, sie vermehren sich übermäßig. Zu Ungunsten der darmschützenden oder verdauenden Bakterien, sie werden davon verdrängt. Der Körper stellt sich also auf das Industriefutter ein.
Rohes Futter wie BARF verweilt länger im Magen-Darm-Trakt und ist schwerer verdaulich. Das ist nicht negativ, denn der Körper ist von Natur aus darauf eingestellt und schafft das üblicherweise problemlos. Es ist wichtig, dem Magen-Darm-Trakt die Chance zu geben, sich an das neue Futter zu gewöhnen. Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm, Leber, Galle und die Darmflora müssen sich auf die rohe Kost einstellen und ihre "Arbeitsweise" ein wenig umstellen. Die gute Nachricht: Die Nährstoffe sind deutlich besser verwertbar, weil sie natürlich sind! Es lohnt sich also, eine kurze Umstellungszeit in Kauf zu nehmen.
Wird eine Umstellung nicht richtig vollzogen, kann es zu Problemen wie z.B. Durchfall kommen.
Anfangs die BARF-Mischung kochen und innerhalb von 10-14 Tagen immer roher werden lassen, am Schluss nur noch überbrühen. Niemals Knochen kochen, sie können splittern! Zusätze bitte nicht
mitkochen, sondern nachher zugeben. Entstandene Brühe mitfüttern.
Manche Katzen fressen BARF sofort mit Begeisterung, andere benötigen eine sanfte Umstellung auf BARF. Katzen sind sensorische Fresser und bekannt für ihren "Gourmetgaumen". Die Umstellung kann wenige bis mehrere Wochen dauern, bitte nicht aufgeben! Es lohnt sich für die Gesundheit des Tieres! Es gibt verschiedene Methoden:
o Futter mit Trockenfutterbröseln ein wenig panieren
o Hochwertiger, geriebener Parmesan (nicht vom Discounter)
o Bierhefe
o Thunfischsaft oder etwas Thunfisch
o Selbstgemachte Hühnerbrühe
o Das neue Futter pürieren und über das alte Futter geben
o Schafsfeta
o Dosenfuttersaft
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